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Die häufigsten Defekte bei Computern sind:

  • defekte Festplatten
  • defekte Netzteile
  • defekte Grafikkarten
  • defekte optische Laufwerke
  • defekte Ein-/Ausschalter

Defekte Festplatten

(Bildwunsch Festplatte) Defekte Festplatten entstehen durch mechanische Abnutzung. In jeder normalen (magnetischen) Festplatte befinden sich bewegliche Teile, die viele Male pro Sekunde exakt bewegt werden müssen. Es ist völlig normal, dass nach einigen tausend Betriebsstunden diese Mechanik versagt. Eine andere Problematik ist, dass sich Teile der magnetischen Schichten im Inneren der Festplatte lösen können. Diese Stellen sind dann nicht mehr lesbar und - es kommt noch schlimmer - können durch das unkontrollierte Herumfliegen noch andere Bereiche zerstören.

Eine defekte Festplatte bemerkt man oft erst dann, wenn es zu spät ist. Manchmal hört man im Vorfeld, dass die Festplatte anders klappert als sonst oder die Festplattengeräusche sind lauter als sonst. Beim Zugriff auf die Festplatte dauert es manchmal länger als früher. Die meisten nehmen das aber hin und glauben einfach, dass irgendwas anderes die Ursache für die Zugriffsverzögerung ist, im Zweifelsfall ist es einfach das langsame Windows. Das Leseverzögerungen der Anfang eines Totalausfalls sind, ist schlicht nicht bekannt.

Die Festplattenhersteller wissen natürlich auch ganz genau, wie wichtig funktionierende Festplatten für den Benutzer sind. Damit die Benutzer vom plötzlichen Tod der Festplatte nicht überrascht werden und dann eine richtige Wut auf die Festplattenhersteller bekommen, haben sie den sogenannten SMART-Standard entwickelt. Eine Art Frühwarnsystem, dass den Benutzer warnt, wenn die Festplatten Betriebsparameter stärker als normal von den Sollwerten abweichen. Aus unbekannten Gründen ist  manchmal dieses SMART im BIOS abgeschaltet, d.h. obwohl prinzipiell eine Frühwarnung möglich wäre, erfolgt diese nicht. Das SMART-Warnsystem kann im BIOS des Computer eingeschaltet werden und das ist die einzig sinnvolle Einstellung. Der Vollständigkeit halber soll hier noch gesagt werden, dass alle aktuellen Festplatten die SMART-Signalisierung unterstützen, aber ganz alte Festplatten können das Lebensende nicht melden. Das sind dann Festplatten, die noch aus der Zeit vor dem SMART-Standard stammen.

Defekte Festplatten sind ein ernstes Problem, weil auf den Festplatten nicht nur das Betriebssystem (Windows), die Programme (z.B. Word) gespeichert sind, sondern auch die Daten - z.B. die mit Word erstellen Dokumente - gespeichert sind. Eine defekte Festplatte bedeutet in vielen Fällen auch Datenverlust, d.h. die gespeicherten Word-Dokumente sind für immer verloren. Das Problem des Datenverlustes ist in vielen Fällen viel schlimmer als die Kosten einer neuen Festplatte.

(Bildwunsch USB 3.0) Festplatte Im privaten Bereich, wenn man keinen Server zu Hause hat, hilft gegen den Datenverlust die regelmäßige Datensicherung auf einer zusätzlichen Festplatte. Entweder ist die zusätzliche Festplatte gleich mit im PC-Gehäuse eingebaut oder man nimmt eine USB-Festplatte, die man jederzeit selbst käuflich erwerben kann und problemlos an jeden PC anschließen kann. Möchte man größere Datenmengen regelmäßig sichern, ist eine schnelle USB-Festplatte und auch eine schnelle USB-Schnittstelle sinnvoll. Der schnellste USB-Standard ist zur Zeit der Schnittstellenstandard USB 3.0, zu erkennen an blauen USB-Steckern und USB-Buchsen.

Auf die Möglichkeit einer Festplattenspiegelung für Privatleute rate ich aus zwei Gründen ab: a) Die Festplattenspiegelung ist für Laien zu kompliziert. b) Die Festplattenspiegelung birgt gefahren bei der Einrichtung, wenn man nicht genau weiß was man tut: Die Festplattenspiegelung sollte bereits vor der Installation des Betriebssystems (Windows) eingerichtet werden. Erfolgt die Spiegelung erst nach der Installation, dann kann durch eine falsche Einstellung leicht das Windows, samt aller Programme und die schon vorhandenen Dateien in den digitalen Tod geschickt werden. Alles ist dann weg. Außerdem hilft eine Festplattenspiegelung nur gegen Festplattenausfall und nicht gegen andere Ursachen von Datenverlust, wie z.B. Viren oder Datendiebstahl mit anschließender Erpressung.

Fazit: Für Privatleute ist die Datensicherung auf einer USB 3.0 Festplatte die beste und auch einfachste Lösung gegen Festplattendefekte.

Defekte Netzteile

(Bildwunsch Netzteil) Defekte Netzteile entstehen durch die Temperaturschwankungen zwischen ein- und ausgeschaltetem Netzteil. Durch die Temperaturschwankungen ergeben sich Bewegungen durch thermische Ausdehnung der Patine und der elektrischen Bauteile. Insbesondere provoziert man diese Art von Verschleiß, wenn ein Gerät oft am Tag kurz eingeschaltet wird und dann wieder abgeschaltet wird. Nicht nur das Netzteil, sondern auch die anderen Bauteile halten am längsten, wenn die Temperatur immer gleichbleibend ist. Hier muss zwischen Energiesparen und den Kosten für den Verschleiß abgewogen werden. Meine Computer schalte ich morgens einmal ein und abends schalte ich sie ab. Dazwischen laufen sie kontinuierlich durch.

Ein anderer Grund für Netzteilversagen ist eine schlechte Netzteil-Qualität. Das Netzteil funktioniert ein paar hundert Stunden und ist dann defekt, weil das Netzteil auf billig gebaut wurde und nicht auf Langlebigkeit.

Ein weiterer Grund für Netzteilausfälle ist die grenzwertige Belastung eines Netzteils. Jedes Netzteil kann eine bestimmte Leistung liefern, diese Höchstwerte findet man im Datenblatt. An diese Höchstwerte sollte man nicht wirklich herangehen. Man sollte 10-15% Sicherheitsabstand zu diesen Werten einhalten, um zeitweise auftretende Spitzenwerte sicher abfangen zu können. Ein Auto fährt man auch nicht die meiste Zeit im oberen Drehzahlbereich und wundert sich dann, dass der Motor nicht so lange hält, wie sonst üblich.

Defekte Netzteile erkennt man daran, dass sich der Computer nicht mehr einschalten lässt, obwohl augenscheinlich alles andere in Ordnung ist. Manchmal kann man einen Geruch von verschmorten Kabeln wahrnehmen, manchmal knallt es einmal heftig im Netzteil beim Einschalten, evtl. auch mit Feuerwerkseffekten.

Defekte Netzteile sind vergleichsweise harmlos. Das Netzteil wird ausgetauscht und der Computer läuft danach wieder. Wichtig zu wissen ist, dass es nicht eine Sorte Netzteil gibt. Es gibt verschiedene Leistungsklassen und auch verschiedene Anschlusstypen. Leistungsklasse und Anschlüsse müssen passen. Eine zu hohe Leistungsklasse ist nicht schädlich, aber nicht gut für die Umwelt und ist teurer als notwendig. Die Preise bewegen sich von ca. 20 Euro bis über 200 Euro, bei Servern sogar noch mehr.

Liegt das passende Netzteil vor, dann dauert der Austausch vor Ort nur wenige Minuten. Netzkabel abziehen, Kabelbinder durchtrennen, alle Verbindungen vom Netzteil lösen und Netzteil abschrauben. Neues Netzteil in umgekehrter Reihenfolge einbauen.

Netzteile müssen regelmäßig gereinigt werden, damit sie Zuverlässig arbeiten. Siehe Beitrag PC-Reinigung.

Defekte Grafikkarten

(Bildwunsch Grafikkarte) Von Grafikkarten erwartet man Höchstleistungen. Alles auf der Grafikkarte arbeitet normalerweise im Bereich kurz vor dem Limit. Die Strukturen auf den Chips sind so klein, wie zum Zeitpunkt der Herstellung für das Geld möglich. Elektrische Leitungsbahnen liegen dicht an dicht. Durch Alterung können diese kleinen Strukturen gestört werden. Insbesondere in den Rechenchips der Grafikkarte und den Grafikkarten-Speicher können Alterungsprozesse zu Störungen und später sogar zum Totalausfall führen. Bei älteren Grafikkarten ist auch die Alterung von Elkos (kurz für Elektrolytkondensatoren) ein Thema. Ich habe schon dutzende Grafikkarten mit diesen defekten Elkos austauschen müssen.

Manchmal ist eine Grafikkarte nicht defekt, sondern sitzt nicht mehr korrekt in dem PC-Steckplatz. Durch mechanische Einwirkung hat sich der Sitz gelockert. Die Einwirkung kann z.B. durch das Monitorkabel erfolgen, dass hinten auf der Grafikkarte aufgeschraubt ist. Zieht man am Monitorkabel, dann überträgt sich das auf die Grafikkarte. Hier hilft es die Karte einmal komplett herauszunehmen, die Kontakte mit Kontaktspray abzuputzen - das entfernt schlecht leitende Oxydschichten - und dann wieder einzusetzen.

Probleme bei Grafikkarten, insbesondere mit dem Grafikkarten-Speicher, machen sich durch Pixelstörungen auf dem Bildschirm bemerkbar. Diese Pixelstörungen betreffen nicht einzelne Pixel, das sind Störungen des Monitors selbst, sondern sind etwas großflächiger. Die Pixel zeigen keinen sinnvollen Inhalt an und leuchten manchmal mehr oder weniger schnell in verschiedenen Farben auf. Oft sind es erst kleinere Bereiche, dann immer größere Bereiche, die Fehler anzeigen. In vielen Fällen fängt der Spuk erst dann an, wenn sich die Grafikkarte erst mal richtig warmgearbeitet hat, z.B. also eine grafiklastige Anwendung längere Zeit betrieben worden ist.

Grafikarten sind mit nur einer Schraube befestigt und nur in die Hauptplatine des Computers gesteckt. Der Austausch ist völlig problemlos. Wenn die Grafikkarte besonders leistungsfähig ist, wie es manche Spiele und Grafik- oder Videoanwendungen erfordern, dann kostet der Ersatz natürlich. Da ist nur zu hoffen, dass die Grafikkarte innerhalb der zweijährigen Gewährleistung kaputt gegangen ist und man kostenlosen Ersatz bekommt. Leider muss man in vielen Fällen dazu die Grafikarte erst einmal einschicken und dann dauert es bis der Herstellen evtl. erst nach Wochen reagiert und eine Ersatz-Grafikkarte schickt. In der Zeit hat man einen unbrauchbaren Computer, weil man ja kein Bild hat (ohne Grafikkarte kann kein Monitor angeschlossen werden). Evtl. ist also eine einfache Grafikkarte für 30 Euro als Übergangslösung fällig.

Wenn genau das gleiche oder baugleiche Modell einer Grafikkarte wieder eingebaut wird, dann funktioniert der PC nach dem Austausch sofort wieder. Hat der Hersteller das Nachfolgemodell als Ersatz geschickt, dann muss evtl. auch ein neuer Grafikkartentreiber installiert werden, sonst kann man die neuere Grafikkarte nicht in der vollen Auflösung und Leistung nutzen.

Defekte optische Laufwerke

(Bildwunsch optisches Laufwerk) Optische Laufwerke können durch Staubablagerungen ausfallen. Der Staub hat sich auf die Optik gesetzt und verhindert eine klare Sicht auf die Scheibe. Prinzipiell ist es möglich einen Reinigungsversuch zu starten. Das optische Laufwerk funktioniert ja nicht mehr aktzeptabel, es kann nicht schlechter werden. Dabei versucht man vorsichtig den Lesekopf mit der Laserdiode und dem Empfänger mit einem fusselfreien Wattestäbchen zu reinigen. Dazu nimmt man etwas Spiritus oder besser ein wenig (!) Reinigungsflüssigkeit für optische Geräte. Wenn alles gut ist funktioniert das optische Laufwerk nach dem Trocknen wieder oder aber es geht jetzt gar nicht mehr, weil der Reinigungsversuch die Optik beschädigt hat.

Defekte optische Laufwerke sind daran zu erkennen, dass CDs oder DVDs die als intakt bekannt sind, also in anderen Geräten problemlos funktionieren, in dem defekten Gerät nicht erkannt oder nur fehlerhaft erkannt werden. Wenn man häufig mit dem optischen Laufwerk arbeiten muss, ist das nicht hinnehmbar, weil es zu Wartezeiten kommt und das Lesen des Datenträgers unerträglich lange dauert. Typisch ist, dass in solchen Fällen immer wieder der Lesekopf des optischen Laufwerks positioniert wird und die Geschwindigkeit der Scheibe immer hoch und runter geregelt wird. Die Lesegeschwindigkeit ist sehr gering, manchmal bricht der Lesevorgang auch ab. Es dauert unendlich lange bis das Inhaltverzeichnis des Datenträgers angezeigt wird.

Der Austausch des optischen Laufwerks ist einfach und die Kosten für ein neues Laufwerk belaufen sich auf 20 bis 80 Euro, je nachdem, was man für ein Laufwerk einbauen will. Die günstigsten sind DVD-Laufwerke, die teuersten sind die Blu-Ray-Laufwerke. Beide Laufwerkstypen können CDs verarbeiten, reine CD-Laufwerke gibt es nicht mehr. Der Austausch ist in wenigen Minuten erledigt. Es lohnt nicht sich nicht sich mit einem defekten optischen Laufwerk rumzuschlagen.

Defekte Ein-/Ausschalter

Auch der Ein-/Ausschalter kann kaputtgehen. Leider ist der Ein-/Ausschalter nicht immer so belastbar wie man sich das wünschen würde. Zum einen ist es möglich, das der Schalter keine Kontakt mehr herstellt, technisch ist der Schalter ein Taster, der beim Drücken zwei Kontakte kurz verbindet. Dieses Signal wird von der Hauptplatine erkannt und der Computer wird elektronisch eingeschaltet. Zum anderen ist es möglich, dass der Schalter aus seiner Verankerung geraten ist, z.B. weil er nur mit etwas Heißkleber fixiert wurde, der jetzt brüchig geworden ist und nicht mehr den Schalter an der Position hält. Das Ergebnis ist das gleiche, der Computer schaltet nicht mehr ein, wenn man auf den Ein-/Ausschalter drückt.

Defekte Ein-/Ausschalter erkennt man daran, dass der Computer problemlos startet, wenn man die Pins auf der Hautplatine kurzschließt an denen der Ein-/Ausschalter angeschlossen ist. Wenn der Computer beim Kurzschließen nicht startet, dann kann der Ein-/Schalter nicht defekt gewesen sein, es muss eine andere Ursache habe. Häufig ist das Netzteil dann die Ursache.

Wenn der Schalter wirklich defekt ist, dann sind passende Ein-/Ausschalter sind in den wenigsten Fällen problemlos zu bekommen. Ist die Hardware (Hauptplatine und CPU) richtig teuer gewesen, dann ist zu erwägen, ob die Hardware in ein anderes Gehäuse ziehen sollte, damit man wieder einen funktionierenden Schalter hat. Eine andere Kostengünstigere Lösung kann sein, dass man den Reset-Knopf, den auch jeder PC normalerweise besitzt, als Schalter benutzt. Intern müsse nur die Anschlüsse des Reset-Knopfes auf die Anschluss-Pins des Ein-/Ausschalters gesteckt werden. Ab sofort kann man dann den Rechner mit der Reset-Taste einschalten. Dieses Notverfahren ist in wenigen Minuten erledigt und erfordert keine Ersatzteile, die es sowieso nicht gibt. Ein kleiner Aufkleber hilft den Leuten, die nicht dabei waren, wenn sie den richtigen Knopf zum Einschalten suchen.